Die Weinregion Rheingau

Der Rheingau erstreckt sich von Wicker-Flörsheim am Main bis Lorchhausen am Rhein. Der wenige Kilometer breite Streifen wird im Norden von dem Taunuskamm und im Süden vom Rhein begrenzt. Die Taunus-höhen schützen vor kalten Wintereinflüssen. Der Rhein wirkt als Sonnenreflektor und zusätzlicher Wärmespeicher. Die Durchschnittstemperatur liegt bei knapp 10°C. Milde Winter, warme Sommer und Herbst-nebel begünstigen das Rebenwachstum und die Traubenreife. In den höheren Lagen brin-gen Böden aus Schiefer, Quarzit, Kiesel und Sandsteinen rassige, kernige Weine hervor. Auf tiefgründigen, meist kalkhaltigen Böden aus Sandlöss wachsen vollmundige, kräftige Weine. Der Rheingau ist ein geschlossenes Weinbaugebiet mit ca. 3000 ha Rebfläche. 84% der Reb-fläche sind mit Riesling bestockt und 11 % mit Blauem Spätburgunder. Rund 500 hauptberufliche Winzer und eine stattliche Reihe renommierter Weingüter bringen ihre Weine selbst auf die Flasche.

Einer liebenswürdigen Laune der Natur verdankt der Rheingau seinen Weltruf. Nur hier hat auf seiner tausend Kilometer langen Strecke der Strom für kurze Zeit seine Hauptrichtung in Ost-West verändert, um dem Rheingaugebirge aus dem Weg zu gehen. Das schenkt den Hängen bei voller Südeinstrahlung die notwendige Sonnenwärme. Dazu kommen die reflektierende Wasserfläche des Stromes, zum Teil die Wärmespeicherung im Fels, die Feuchtigkeit auch in den Sommermonaten und die geologisch-mineralische Beschaffenheit des Bodens, die der Rieslingrebe beste Vegetationsmöglichkeiten bieten. In keinem anderen Weinbaugebiet, weltweit, ist der Anteil des Rieslings, der Königin unter den Reben, so hoch wie hier